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Kapitän Rostron und seine Frau


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Die RMS Carpathia war ein Passagierschiff der Cunard Line.


• Länge: 164,58 Meter • Breite: 19,65 Meter • Rauminhalt: 13.555 BRT • Stahlkonstruktion • Expansionsdampfmaschinen • zwei Propeller • Dienstgeschwindigkeit: 14 / 17 Knoten

Die Carpathia wurde im Auftrag der Cunard Line bei C. S. Swan & Hunter Ltd., Newcastle upon Tyne am 10. September 1901 auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 6. August 1902, nach der Ausrüstung des Schiffs begann am 5. Mai 1903 die Jungfernfahrt, die von Liverpool über Queenstown nach Boston führte. Von November 1903 bis Mai 1904 wurde sie auf der Strecke Triest–New York eingesetzt, bis sie ab Mai 1904 wieder die Route Liverpool–Queenstown–New York befuhr. 1905 wurde die Carpathia komplett umgebaut. Hatte sie vor dem Umbau eine Passagierkapazität von 1.700 Personen in der zweiten und dritten Klasse, so lag diese danach bei 2.550 Personen in den Klassen eins bis drei. Die dritte Klasse verfügte dabei über wenige Kabinen, ein großer Teil der Passagiere wurde, wie schon vor dem Umbau, in Schlafsälen untergebracht.

Die Carpathia wurde fortan in den Sommermonaten auf der Nordatlantikroute und in den Wintermonaten für Fahrten von New York ins Mittelmeer eingesetzt. Von 1909 bis 1915 wurde sie ausschließlich für Fahrten von New York ins Mittelmeer eingesetzt. In den Jahren 1915 bis 1917 dampfte die RMS Carpathia auch wieder auf der Nordatlantikroute von New York nach Liverpool.

Am 11. April 1912 legte die Carpathia mit 740 Passagieren an Bord unter dem Kommando von Kapitän Arthur Rostron von Pier 54 in New York ab. Sie hatte viele wohlhabende Amerikaner an Bord, die den Frühling am Mittelmeer verbringen wollten, und sollte dort verschiedene Häfen anlaufen. Darunter befanden sich prominente Persönlichkeiten wie der expressionistische Maler Colin Campbell Cooper, der Journalist Lewis P. Skidmore, der Marinefotograf Francis H. Blackmarr oder der Anwalt und Autor Philip Mauro. Einige Passagiere hatten zudem Verbindungen zu Passagieren der RMS Titanic: Louis M. Ogden und seine Frau waren befreundet mit dem Verleger Henry S. Harper und dessen Frau, die auf der Titanic von einem ausgedehnten Ägypten-Urlaub zurückkehrten. Charles H. Marshall aus New York hatte drei Nichten auf der Titanic, die sich auf dem Rückweg von einem Familienbegräbnis in England befanden. Am frühen Morgen des 15. April 1912 wurden kurz vor 0:30 Uhr auf der RMS Carpathia die ersten per Funk übermittelten Notrufsignale der Titanic empfangen. Nachdem der Kapitän der Carpathia, Arthur Rostron, von diesem Notruf unterrichtet wurde, befahl er, trotz der Gefahr durch treibende Eisberge, volle Fahrt auf die gemeldete Position der havarierten Titanic aufzunehmen. Hierbei wurde eine Geschwindigkeit von 17 Knoten statt der normalen 14 Knoten erreicht, was vor allem den Heizern zu verdanken war, die unermüdlich Kohle in die Kesselfeuerungen schaufelten. Zudem wurde die Schiffsbeheizung ausgeschaltet, um allen verfügbaren Dampf auf den Antrieb zu übertragen. Zahlreiche Passagiere, die das bemerkten und die ausgefallene Heizung beanstanden wollten, wurden vom Sachverhalt unterrichtet und halfen bei den Vorbereitungsmaßnahmen zur Aufnahme der Titanic-Passagiere. Gegen 4:00 Uhr erreichte die Carpathia als erstes Schiff die angegebene Position und nahm kurze Zeit später die ersten Überlebenden an Bord.

Die Zeitschrift GEO berichtete dazu, dass die Titanic eine um etwa 10 sm (18,5 km) falsche Position meldete, so dass die Rettungsboote nur zufällig zwischen den Eisbergen gefunden wurden.

Am Abend des 18. April 1912 fuhr die Carpathia im strömenden Regen mit den 705 Überlebenden des Titanic-Unglücks im Hafen von New York ein, von tausenden Menschen im Battery Park und am Cunard Pier erwartet. Noch einige Zeit später wurden die Besatzungsmitglieder der Carpathia in allen Häfen, die das Schiff ansteuerte, als Helden gefeiert. Untergang [Bearbeiten] Am 17. Juli 1918 wurde die Carpathia als Versorgungsschiff im Ersten Weltkrieg vom deutschen U-Boot SM U 55 torpediert und versank innerhalb von zweieinhalb Stunden im Ärmelkanal. Beim Untergang der Carpathia kamen fünf Menschen ums Leben. Die geringe Opferzahl beruht unter anderem auch auf der Tatsache, dass das Schiff in einem Konvoi fuhr, wodurch die Besatzungsmitglieder durch die anderen dem Konvoi zugehörigen Schiffe aufgenommen werden konnten.

Das Wrack der RMS Carpathia wurde 1999 in 200 Metern Tiefe gefunden. Jetziger Eigentümer des Wracks ist die US-Aktiengesellschaft Premier Exhibitions Inc., ehemals RMS Titanic Inc. (am US-Aktienmarkt unter dem Tickerzeichen PXHB gehandelt), die auch die exklusiven Bergungsrechte an der Titanic besitzt und deren geborgene Fundstücke weltweit ausstellt. Die Firma hatte das Eigentum an dem Wrack im April 2000 für eigene Aktien im Werte von damals 1.374.000 US-Dollar erworben. Sie plant, eine Bergungsaktion zur Carpathia zur Hebung von Objekten zu unternehmen. Zu diesem Zweck wurde ein Joint Venture gegründet, in dessen Rahmen die Partnerfirma einen 3 %-Anteil an dem Wrack für 500.000 US-Dollar erwarb. Damit ergibt sich eine heutige Marktbewertung des Eigentums an dem Wrack von über 16 Millionen US-Dollar.

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