U-Boot Wiki
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Die USS Albacore (AGSS-569) war ein Experimental-U-Boot der United States Navy, benannt nach dem englischen Begriff für den Weißen Thunfisch (Thunnus alalunga). Am 24. November 1950 wurde der Auftrag erteilt, die Albacore zu konstruieren. Am 1. August 1953 wurde sie zu Wasser gelassen und am 6. Dezember des gleichen Jahres in Dienst gestellt.


Vorgeschichte[]

Trotz der zahlreichen Verluste im U-Boot-Krieg war die US-Marine von der Effektivität und Wirksamkeit der U-Boote im Zweiten Weltkrieg überzeugt und kam zu dem Schluss, dass die Bedeutung der U-Boote nach Ende des Krieges sogar steigen würde, und dass U-Boote in Zukunft eine wichtige strategische Rolle bei der Austragung von Konflikten übernehmen könnten. Daher wurde der Entschluss gefasst, die Entwicklung von besseren U-Booten entschieden voranzutreiben. Das aufkommende Nuklearzeitalter unterstützte dabei die Überlegungen der US-Marine, da die Hoffnung bestand, später einmal atomgetriebene U-Boote zu bauen, die für sehr lange Zeit unter Wasser bleiben könnten und somit die größte Schwäche der U-Boote des Zweiten Weltkrieges beseitigt wäre. Diese Überlegungen liefen parallel mit der Entwicklung eines Nuklearantriebs für U-Boote. Doch U-Boote, die fortan dauerhaft unter Wasser fahren würden, bedeuteten auch neue konstruktions- und designtechnische Anforderungen an den U-Boot-Rumpf.

Bis Mitte des Zweiten Weltkriegs und auch danach besaßen die meisten U-Boote einen Rumpf, der vor allem für eine optimale Überwasserfahrt gebaut worden war, eine Optimierung für eine schnelle, lautlose und dauerhafte Tauchfahrt war nicht gegeben. Mit den Walter-U-Booten des Zweiten Weltkrieges tauchte erstmals eine geglättete und optimierte Form auf, die auch für den Unterwassereinsatz gedacht und tauglich war. Die Entwicklung floss u. a. in die russischen Nachkriegsboote und die amerikanischen Umbau- und Umrüstmaßnahmen der unmittelbaren Nachkriegszeit (die Guppy-Boote) ein.

Mit der Entwicklung des Atomantriebs, erstmals an Bord der USS Nautilus, rückte die Vision eines reinen Unterwasserschiffes in greifbare Nähe. Für die weiter optimierten, "neuartigen" U-Boote, die oft nach dem Zweihüllenprinzip gebaut waren, musste und konnte die Hydrodynamik des Rumpfes weiter deutlich verbessert werden.

Testschiff Albacore[]

Bereits 1949 hatte sich ein spezieller Ausschuss mit zahlreichen Studien zur Optimierung der Hydrodynamik auseinandergesetzt und Vorschläge für ein neues Design eines U-Boot-Rumpfes ausgearbeitet. Tests mit Zweischraubenkonfiguration und der letztendlich gewählten Zentralschraubenanordnung erfolgten im Windkanal von Langley. Dies führte schließlich zur Entwicklung der Albacore, einem Einhüllenboot mit einer glatten, sauberen und hydrodynamisch gestalteten, tropfenförmigen Außenform. Als Testschiff war die Albacore nicht bewaffnet und wies zwei eingebaute Notausstiege mit Rettungsglocken auf. Nicht benötigte Schiffsteile wurden, anders als bei einem Einsatzboot, an Land deponiert. Die Erprobung der Albacore verlief in fünf Schritten. Während dieser Schritte wurden mit Umbaumaßnahmen immer neue Techniken und Konstruktionen erprobt. Betroffen waren oder untersucht wurden u. a.:

tropfenförmiger Rumpf

einziehbare, abdeckbare oder abbaubare Aufbauten wie Poller, Geländer, etc.

die Heckruderanordnung in Kreuzform vor oder hinter der Schraube und in X-Anordnung, als Pendelruder oder Ruderfläche die Höhenruder am Rumpfbug oder am Turm oder ganz demontiert

ausfahrbare Wasserbremsen

ein Bremsschirm, der ein schnell und getaucht fahrendes Boot im Notfall zum Auftauchen bringt

Tarnanstriche

ein zusätzliches Seitenruder am Turm mit unterschiedlicher Dicke oder komplett abgebaut

ein zentraler Propeller unterschiedlicher Größe und zwei gegenläufige Propeller mit unterschiedlichem Abstand

hintereinander 

weitere Maßnahmen zur Reduktion der Reibung

Maßnahmen zur Reduktion der Geräuschemission durch Trennung von Maschine und Rumpf und Schaumstoff im oder am

Außenschiff

Sonarexperimente mit eingebauten oder nachgeschleppten Einrichtungen

eine flugzeugähnliche Steuerung

Anschnallgurte für die Besatzung

Silber-Zink- oder Bleiakkumulatoren

zentrale oder besser dezentrale angeordnete Ballasttankausblasservoventile

eine Notausblasvorichtung

Kommunikationseinrichtungen, freischwimmende Antennen mit Schleppdrachen

Die Geschwindigkeitsziele wurden laut einer Quelle "mühelos" erreicht. Aufgrund der hydrodynamischen Güte des Rumpfes erreichte das Boot unter Wasser mit auf 100 Kilowatt gedrosselter Antriebsleistung bereits eine Geschwindigkeit von 7 Knoten. Bei Verfolgungsübungen entkam die unbewaffnete Albacore den Jägern ohne Schwierigkeiten.

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